Für meinen Vater.

Mitte März 2005 wollen wir mit zwei Toyota Landcruisern zu viert in die Ausläufer des Grand Erg Oriental fahren. Mein Vater, zwei Freunde und ich.
Wir haben zwei Wochen Zeit für die Reise und wir werden am Ende 3627 Kilometer gefahren sein.

Von München feht es erstmal nach Genua mit einem kleinen Abstecher ins Piemont, wo wir eine Nacht verbringen. Von hier aus ist es am nächsten Tag nur noch ein Katzensprung in den Hafen. Entspannt kommen wir am frühen Nachmittag an und machen erstmal eine deftige Brotzeit. Es gibt Weisswürste mit inzwischen gummiartigen Brezn und ein Bier. So kann der Urlaub beginnen.

Bayrische Weisswürste in Italien

Bayrische Weisswürste in Italien

Prost!

Prost!

Unser Dampfer wartet schon

Unser Dampfer wartet schon

Es ist unsere erste Fahrt mit der italienischen GNV Gesellschaft. Bisher sind wir immer mit der tunesischen CTN gefahren. Der erste Eindruck – das Einschiffen und Verladen klappt schon mal deutlich besser. Auch der zweite Eindruck stimmt uns fröhlich: das Essen in der Kantine ist ausgezeichnet!
Die 22 Stunden Überfahrt verlaufen ohne großes Wellenreiten und Spektakel und so erreichen wir am späten Nachmittag des Folgetages die Hafenstadt Tunis. Hier merkt man gleich auf afrikanischem Boden zu sein. Das übliche Chaos an der Grenze geht los. Ein Stempel hier, eine Unterschrift dort, ach und noch einen Zettel hier abgeben. Nach 2h Hindernislauf sind wir durch und machen uns gleich auf den Weg ins südliche Hammameth, wo wir auf einem Campingplatz unsere Nacht unter tunesischem Himmel verbringen.
Der nächste Tag dient zum Kilometer machen um möglichst schnell in den sandigen Süden zu kommen. Trotzdem besichtigen wir noch die Ruinen-Stätte Sbeitla und den havarierten Bus im Salzsee des Chott el Jerid.

noch gut erhaltene Ruinenstätte von Sbeitla

noch gut erhaltene Ruinenstätte von Sbeitla

ob die noch hält??

ob die noch hält??

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der steht schon länger hier

der steht schon länger hier...

...und dient heute als Wegweiser

...und dient heute als Wegweiser

garantiert immer frische Brise beim fahren

garantiert immer eine frische Brise beim fahren

Die Tagesetappe endet in Douz- dem Tor zu Sahara. Hier kommen eigentlich fast alle Dünenfahrer durch. Der Ort ist nettm, hat einen legendären Campingplatz direkt in der Ortsmitte und eignet sich bestens um vor der Fahrt in die Dünen nochmal frische Lebensmittel einzukaufen, oder um sich nach der Rückkehr noch das eine oder andere Souvenir zu leisten.

es ist nicht mehr weit

es ist nicht mehr weit

Datteln im Überfluss

Oliven und Datteln im Überfluss

Marktplatz von Douz

Marktplatz von Douz

schöne Souvenirs für zu Hause

schöne Souvenirs für zu Hause

Von hier aus wollen wir über die Dünen nach Ksar Ghilane fahren, einer Oase im Süden von Douz. Anstatt der Piste wählen wir die Strecke durch den Sand, was viel schöner ist. Kurz hinter Douz verlässt man die geteerten Strassen und ist im Handumdrehen mitten in einer schönen Wüstenlandschaft. Zuerst noch steinig, verliert sich die Piste bald in Sandverwehungen und schon geht es rauf und runter über Dünenkämme. Wie immer, wenn man eine Zeit lang nicht im Sand gefahren ist, fährt man sich gerade am Anfang schnell mal fest. An Stellen, über die man am Ende des Urlaubs dann nur noch schmunzelt. Aber so ist es eben. Man muss sich erst wieder eingewöhnen.

ungewollter Verschränkungstest

ungewollter Verschränkungstest

auf Wegsuche in den Dünen

auf Wegsuche in den Dünen

manchmal hilft eine erhöhte Aussicht...

manchmal hilft eine erhöhte Aussicht...

oder ein paar Meter zu Fuß vorausgehen

oder ein paar Meter zu Fuß vorausgehen

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genug Brennholz für den Abend

genug Brennholz für den Abend

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Wir übernachten in den Dünen bei einem schönen Lagerfeuer. Das sind genau diese Momente, von welchem man zu Hause schon träumt. Ein funkelnder Sternenhimmel, der so viele Lichter trägt wie man es von Deutschland aus gar nicht gewohnt ist. Eine Stille, die fast schon unnatürlich erscheint und man sich ständig fragt, ob man evtl. was in den Ohren hat.
Am nächsten Morgen kommen zwei Münchner Motorradfahrer vorbei, die sich etwas verfahren haben und sich an uns dranhängen. Sie folgen uns durch die Dünen bis wieder eine Piste erkennbar wird und ziehen dann davon. Man trifft sich dann in an der Oase wieder- ganz bestimmt.
In Ksar bleiben wir eine Nacht und erfreuen uns an dem heißen Quellwasser-Pool, welcher eine echte Wohltat ist. Ganz nebenbei gibt es hier auch einen Oasen-Bäcker, der fanstastisches frisches Brot backt.

der Bäcker von Ksar

der Bäcker von Ksar

Wir decken uns nochmal mit Sprit und Brot ein und fahren weiter über die Pipeline-Piste gen Süden. Über den Campingplatz Ain Essbat gelangen wir zum großen Dünenkamm, der von Nord nach Süd verläuft und wie eine Art natürliches Hindernis den Einstieg in die tieferen Dünen-Gebiete markiert.
Wir brauchen einige Zeit um uns den Weg auf diese Düne zu erfahren aber dann stehen wir oben und blicken auf eine gut 40m hohe Dünenabfahrt, die vor uns liegt. Mit der tollen Abfahrt fällt auch die Entscheidung weiter in die tieferen Dünen hinein zu fahren, denn einen Weg zurück hinauf auf den Dünenriegel gibt es nicht. Das ist eine Einbahnstraße.
Doch die Entscheidung hat sich gelohnt. Es ist eine fantastische Gegend, die uns hier zu Füßen liegt.

einsame Wüste

einsame Wüste

Sand so weit das Auge reicht

Sand so weit das Auge reicht

auch hier finden wir Holz

auch hier finden wir Holz

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ein Blick in die Ferne

ein Blick in die Ferne

Ein wunderschönes Fleckchen Erde. Eigentlich wollten wir auf dieser Route zum Dünensee Huaret Richet. Dieser ist bei Bohrungen auf der Suche nach Öl entstanden, als man anstelle Öl, auf fossiles Grundwasser gestoßen ist. Das Wasser trat an die Oberfläche und hat über Jahre einen warmen flachen See inmitten schwer zugänglicher Dünen gebildet. Heute ist der See zwar so gut wie ausgetrocknet. Er bietet aber dennoch ein schönes und anspruchsvolles Ziel. Da ich seit Tage ein beunruhigendes mahlendes Geräusch aus dem hinteren Differenzial vernehme und dies immer schlimmer wird, drehen wir sicherheitshalber um.
Allerdings müssen wir nun ein Stück gegen die Dünen fahren, wobei wieder mal des öfteren buddeln müssen.

mit Schaufel und Sandblech geht es weiter

mit Schaufel und Sandblech geht es weiter

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Fahrzeugpflege zwischendurch

Fahrzeugpflege zwischendurch

Und manchmal verbirgt sich hinter einer Düne auch mal etwas unerwartetes.

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Dad hat Sandfahren geübt...

Dad hat Sandfahren geübt...

das einzige Andenken an die Geländefahrschule

das einzige Andenken an die Geländefahrschule

Zurück in Douz haben wir noch ein wenig die lokalen Spaßanbieter unterstüzt und eine Buggy Fahrt durch die Dünen gemacht. Hm, das einzige was man davon ganz ordentlich bekommt sind blaue Flecken.

Ready to Race

Ready to Race

Zum Abschluß des Urlaubes haben wir noch einen Besuch bei den Höhlenwohnungen von Matmata und einen Abstecher auf Djerba gemacht. Teilweise haben die Höhlenwohnungen auch Kulisse für die Star Wars Filme gedient, was man noch gut erkennen kann. Djerba bietet nach all dem Sand nochmal eine schöne Abwechslung. Einkaufen, Essen, Faulenzen und Tonwaren kaufen, die man auch direkt beim Erzeuger zu einem Bruchteil des normalen Touristen-Preises kaufen kann. Ganz nebenbei bekommen wir auch noch eine Führung durch die „Töpferfabrik“. Der Einmannbetrieb ist hoch interessant und gibt uns Einblick hinter die Kulissen.

Matmata

Matmata

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Fischmarkt

Fischmarkt

Ein wunderbarer Urlaub neigt sich dem Ende. Wir übernachten nochmal vor den Toren von Tunis an einer Klippe. Der Wind hier oben im Norden bläßt eiskalt, wir sind die Temparaturen nicht mehr gewohnt. Aber wir müssen uns ja sowieso auf kühlerer Temperaturen einstellen. Als wir in Italien über den Brenner zurück fahren fallen dicke Schneeflocken.

das Wasser ist so kalt wie es aussieht

das Wasser ist so kalt wie es aussieht

hier wird gefroren...

hier wird gefroren...

...und hier auch!

...und hier auch!

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Schön wars!

Schön wars!

9 Responses »

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