End of stay…Fiona schreibt einen Bericht:

End of stay…Fiona schreibt einen Bericht:

Ich musste ganz viel überlegen bevor ich diesen Bericht geschrieben habe, weil ich so viel erlebt und gelernt habe dass ich gar nicht wusste wo ich anfangen sollte. Ich danke AFS, meiner Gastfamilie und Freunden in Deutschland, und meinen Eltern für die Gelegenheit endlich etwas Geiles mit meinem Leben zu tun.
Im März habe ich das deutsche Fest, Faschings kennen gelernt. An Fasching man trinkt, feiert, tanzt und trinkt nochmal. Man verkleidet sich und hat viel Spaß mit Freunden. Man macht Party so oft wie möglich denn nach Fasching kommt die Fastenzeit. Früher haben die Mönche gefeiert um sich für die Fastenzeit vorzubereiten. An Fasching war ich im Ratskeller am Marienplatz und ich habe den bairischen Fasching kennen gelernt. Die Leute im Ratskeller haben getrunken und getanzt als ob es keinen Morgen gegeben hätte. Die haben gelacht, geflirtet, mit einander geredet, gesungen, und getanzt. Ich konnte sogar mitsingen weil meine Gastmutter mir eine Fasching Songs CD gebrannt hat. Die Faschings Lieder finde ich geil und ich mag Fasching weil es eine riesige Party ist.
Im April, als das Wetter schöner wurde, habe ich die deutsche „Frühlingskultur“ kennen gelernt. Im Frühling in Bayern fängt man zu grillen an. Wenn die Sonne schön scheint und die Temperaturen hoch sind, ist es die perfekte Zeit zum Grillen. Man lädt manchmal Freunde ein, oder man grillt mit der Familie. Grillen tut man nie alleine. Man grillt Schweinfleisch, Rindfleisch, Fisch (Lachs), und manchmal Käse. Man isst verschiedene Soßen und einen Salat dazu. Meistens gibt’s Brot und man darf nicht das Bier vergessen. Ich trinke am liebsten einen Ruß beim Grillen. Man sitzt im Garten und isst und chillt mit Freunde. Grillen finde ich schon cool weil man verbringt eine lustige Zeit im Freien mit Leuten, die man mag.
Die Deutschen machen auch gerne Radsport im Frühling. Mein Gastvater, zum Beispiel, fährt gerne nach München in die Arbeit mit dem Rad wenn das Wetter schön ist. Ich, selber, bin mit Freunden von meiner Gastmutter in einen Biergarten mit dem Radl gefahren. Radsport macht Spaß so lange es nicht zu anstrengend ist.
Später im April durfte ich eine sehr coole Stadt kennen lernen, Hamburg. Ich bin mit anderen AFS Austauschülern nach Hamburg gefahren. In Hamburg war ich auf dem Fischmarkt, in einem Bunker von dem zweiten Weltkrieg, in einer Disko auf der Reeperbahn, in der Speicherstadt, und auf dem Volksfest. Hamburg war geil und ich bin ganz froh dass ich mitgefahren bin.
Aber die aller geilste Stadt die ich kennen lernen durfte, ist Berlin. Ich war in Berlin beim End of Stay Camp mit anderen Austauschülern und Schülerinnen die beim Parlamentarische Patenschafts Programm teilgenommen haben. Berlin ist geil nicht nur wegen ihrer interessanten Geschichte aber auch weil in Berlin man Leute von der ganzen Welt treffen und kennen lernen kann. Das ist nicht möglich in München. In Berlin kann man ganz viel tun: zahlreiche Museen besichtigen, im sehr coolen Bars mit Freunden chillen, am See fahren, sehr gut shoppen gehen, den Bundestag besuchen, und die ganze Welt in einer Stadt erleben. Das Camp in Berlin hat mir super gefallen. Ich werde bestimmt irgendwann wiederkommen.
Die Zeit während des zweiten Weltkrieges und danach interessiert mich am meisten in der deutschen Geschichte. Ich habe mal eine Aufgabe in meiner „Abenteuer Deutschland“ CD über Ost- und Westdeutschland gemacht. Meine Gastgroßeltern haben mir erklärt wie es damals war. Ich habe gelernt dass die Ostdeutschen sich die DDR nicht ausgesucht haben. Die Ostdeutschen wollten frei sein, sie hatten aber Pech. Ich habe gelernt dass es zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung Deutschlands große Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland immer noch gibt. In Ostdeutschland ist die Arbeitslosigkeit viel höher als die in Westdeutschland. Wegen der höheren Arbeitslosigkeit gibt’s mehr Neo-Nazis im Osten als im Westen.
Wenn ich wieder nach Hause muss werde ich am meisten meine Gastfamilie vermissen. Weil obwohl wir ab und zu uns nicht ganz verstehen, ist meine Gastfamilie trotzdem sehr toll. Die wollen dass ich die deutsche Kultur kennen lerne und dass ich das Beste aus meinem Austauschjahr mache. Ich bin sehr dankbar dass ich so eine Gastfamilie habe. Ich werde auch Bayern vermissen. Ich kann’s nicht ganz genau beschreiben aber ich werde die Bayern und ihre Kultur vermissen. Ich werde Bierfeste, Grillen, München und Bairisch vermissen. Ich hoffe sehr dass ich später mal die Gelegenheit habe Bayern wieder zu erleben und Bairisch zu reden.
Eine Erfahrung, die mich am meisten geprägt hat, ist mein Austauschjahr. In diesen neun Monaten habe ich mich verändert. Ich bin selbstständiger worden. Ich weiß dass ich eine Stärke in mir habe die ich vorher gar nicht hatte. Ich weiß jetzt dass ich selber auf mich aufpassen kann. Ich habe mich auch körperlich verändert. Ich achte jetzt viel mehr auf mein Aussehen als am Anfang meines Austauschjahres. Ich schminke mich, ich schaue immer dass meine Klamotten passen und dass meine Frisur cool aussieht. Ich habe meine Weiblichkeit gefunden. Ich habe auch gelernt mich mit anderen zu unterhalten. Ich kann jetzt ganz einfach zu einem fremden Menschen gehen und anfangen mit ihm zu reden. So habe ich interessante Leute kennen gelernt. Die Sachen, die ich in Deutschland gelernt habe, werde ich nie loslassen. Die werden bei mir für immer bleiben, weil die sehr wichtig für das Leben sind.
Bevor ich nach Deutschland kam, kannte ich dieses Land und seine Kultur gar nicht. Auf einer Klassenfahrt nach Deutschland habe ich nur die Teile von Deutschland gesehen die jeder Tourist sieht: Höfbräuhaus, Rothenburg, Schloss Nymphenburg, Biergärten und Lederhosen und Dirndl. Den deutschen Alltag habe ich in meinem Austauschjahr kennen gelernt und erlebt. Wenn ich an Deutschland denke, denke ich schon an Biergärten, München, und Berlin, aber ich denke auch an andere Aspekte der deutschen Kultur. Ich denke an die Natur, an Radfahren, an die Selbstständigkeit der Deutschen, an Sozialismus, an die Wichtigkeit der Gemeinschaft, an die Umwelt, und an Bayern. Ich weiß dass trotz seiner Probleme Deutschland ein schönes Land ist. Deutschland ist wie jedes Land auf der Welt, es hat eine gute und eine schlechte Seite. Zum Glück habe ich meistens die gute Seite Deutschlands kennen gelernt.

Bericht über das Austauschjahr von Fiona Oweke

Fiona in Erding

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